Kunst verbindet

Projekt: Lebenskünstler

Kunst verbindet, Lebenskünstler Contra Rassismus

Kunst verbindet, ganz klar! Besonders zeigten uns das die Teilnehmenden des Projektes "Lebenskünstler". 

Die Idee: Jugendliche mit und ohne Fluchthintergrund kommen zusammen, erzählen sich ihre Lebensgeschichten und entwickeln in Teams (eine Person mit und eine ohne Fluchterfahrung) zwei Bilder, eines zum Begriff "Vergangenheit" und eines unter dem Motto "Zukunft".

Heraus kommen 18 Bilder, die wir für über 7.000€ versteigert haben, entstandene Freundschaften, einen Preis beim SPD- Bundesparteitag und einige Folgeprojekte. 

 

Hier die Bilder:

Wie wir miteinander umgehen

Das spannende an dem Projekt war vor allem, dass die Teilnehmenden sich schnell nicht als "die" und "wir" verstanden haben, sondern, dass es einzig uns allein ein "wir" gab. 

"Wir können ja mal ein Projekt für Flüchtlinge machen!" Ein Satz der Gutes meint, allerdings ein "wir" und "die" schafft. Gemeinsam ein Projekt umsetzen, nicht für, sondern mit Menschen, ist das, was wir wollten. 

Zu Beginn haben wir über die persönlichen Lebensgeschichten gesprochen, wir alle. Klar war die hin und her Übersetzerei anstrengend, aber die Jugendlichen haben durchgehalten und sich nach und nach kennengelernt. Es wurde schnell klar, dass jede*r seine Herausforderungen im Leben zu meistern hat und es gut ist, wenn man sich einander stützt, zuhört und auch die ein oder andere Hilfe anbietet. Die Jugendlichen haben sich schnell als Gruppe empfunden die Lust hatten, gemeinsam etwas zu machen.  

Sprachbarrieren wurden mit Humor genommen und kreativ überwunden. 

 

Kinder lernen Sprache nicht durch Sprachlernkurse, sondern durch Kontakt mit anderen Kindern, die die Sprache sprechen - das war u.a. unser Ansatz. Das Projekt "Lebenskünstler" hat nicht nur gezeigt, dass Kunst verbindet, sondern auch, dass Kunst ein Türöffner für Sprache sein kann.  

 

Im Laufe des Projektes gab es witzige und traurige Momente, eine Situation möchten wir kurz darstellen:

Wir wurden von Werder Bremen zu einer Stadionbesichtigung eingeladen und standen am Vechtaer Bahnhof, wo wir auf den Zug warteten. Wir quatschten ein wenig, bis ein*e TN nieste und ein*e andere*r TN die Hände über den Kopf zusammenschlug und sich duckte. Wir waren verdutzt, sahen hin bis der*die TN aufsah und sagte: "Ach, du hast schnupfen, ich dachte es wäre eine Bombe!"

- Auch, wenn wir erstmal alle lachten, ist es doch erschütternd, wenn Jugendliche Krieg erlebt haben und Traumata so lange nachwirken und Unsicherheiten in sich tragen. 

Erst Flucht, dann Abschiebungen

Wer Menschen wirklich kennenlernt, tut viel dafür, dass es ihnen gut geht. Auch Europa verkauft Waffen in Krisenregionen und fördert somit Krieg. 

"Wer Waffen säht, wird Flüchtlinge ernten." Konnte man insbesondere 2015 auf vielen Demoschildern und Aufklebern lesen. 

Wenn Menschen, die geflohen sind und sich langsam wieder sicher fühlen, sich nach und nach ein Leben aufbauen und dann die Nachricht erhalten, dass sie abgeschoben werden, ist das peinlich für ein Land wie Deutschland und peinlich für Europa.

Kunst verbindet, Lebenskünstler

Nach dem Projekt ist vor dem Projekt. 

Im Anschluss an das Kunst verbindet - Projekt "Lebenskünstler", hat die Gruppe T-Shirts und Aufkleber designed. Die Freundschaften blieben bestehen und der Wunsch, mal wieder was zu machen, wurde oft an uns herangetragen. Wir bedanken uns bei allen Lebenskünstler*innen, es war mega!

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